Pa Sông Sip (ปาสองสิบ)

ist ein in Thailand beliebtes Kartenspiel für 2 bis 3 Spieler. Der Name lautet wörtlich übersetzt „werfen zwei zehn“ und lässt sich als „Ablegen von Paaren zu zehn Punkten“ interpretieren. Gespielt wird mit einem 52er französischen Blatt, wobei das As als Eins verwendet wird.

Grundsätzliches

Die Spieler erhalten 11 Karten. Der Spieler, der den ersten Spielzug ausführen wird, erhält 12 Karten. Die restlichen Karten werden verdeckt als Talon (Stapel) abgelegt. Die oberste Karte des Talons wird offen daneben gelegt - sie bildet nicht der Ablagestapel, sondern spielt eine Sonderrolle und sollte während des gesamten Spiels sichtbar bleiben.

Nun geht es darum, die Karten möglichst schnell in Paaren abzulegen. Paare lassen sich wie folgt bilden: 1+9, 2+8, 3+7, 4+6, 5+5, 10+10, Bube+Bube, Dame+Dame und König+König (Dass neben Bube, Dame und König auch die Zehn nur fünf Punkte wert ist, nehmen wir einfach mal so hin!). Diese Paare können entweder direkt nach dem Austeilen oder während ein Spieler „dran“ ist, abgelegt werden.

Besondere Karten

Besondere Bedeutung kommt der zu Beginn aufgedeckten Karte, dem Khi (Thai: ขี้, vulgär für mehr oder weniger fester Abfallstoff körperlicher Prozesse) zu:

  1. Mit den drei anderen Karten dieses Kartenwertes können keine Paare gebildet werden und man sollte versuchen, sie schnellsten durch Ablegen auf den Ablagestapel los zu werden.
  2. Handelt es sich beim Khi nicht um eine Bildkarte, eine Fünf oder Zehn, so gelten seine „Gegenstücke“ als Joker (ist der Khi z.B. eine 7, so fungieren alle 3er als Joker).

Spielverlauf

Zunächst werden die Spieler ihre Karten sortieren und bereits gebildete Paare ablegen. Hierbei kann es in Ausnahmefällen vorkommen, dass der Spieler, der zu Anfang 12 Karten erhalten hat, alle Karten ablegen kann (out off the hand) - dann hat er bereits vor Spielbeginn gewonnen. Ansonsten legt er eine Karte offen neben dem Khi ab und beendet damit seinen Spielzug.

Der im Uhrzeigersinn nächste Spieler beginnt seinen Spielzug, indem er eine Karte aufnimmt. Dies geschieht entweder vom Talon oder vom Ablagestapel. Letzteres nur, wenn er mit der aufgenommenen Karte ein Paar bilden kann, dass sofort abzulegen ist. Durch offenes Ablegen einer Karte auf den Ablagestapel wird der Spielzug beendet.

Gewonnen hat derjenige, der während seines Spielzuges alle Karten als Paare ablegen kann.

Sollte der Talon verbraucht werden (was an sich nur vorkommt, wenn ein Spieler unaufmerksam war), so wird der Ablagestapel gut gemischt und als Talon verwendet.

Unentschieden

Beim Spiel mit zwei Spielern kann es zu einem Unentschieden kommen: z.B. drei Paare bestehend aus 3+7 sind abgelegt, die letzte Karte des einen Spielers ist eine 3, die letzte des andern Spielers ist eine 7. Nach geraumer Zeit ergebnislosen Nehmens vom Talon (spätestens, wenn dieser zum zweiten Mal verbraucht ist) wird dies den Spielern auffallen und sie einigen sich auf ein Unentschieden.

Taktik

  1. Da mit einem Khi kein Paar gebildet werden kann, sollte man ihn frühzeitig loswerden.
  2. Eventuelle Joker sollte man nicht schon vor Spielbeginn verbrauchen (außer beim „Out off the hand“), sondern erst in der Endphase des Spiels, da sich dann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine passende Kombination zu erzielen.
  3. Muss man sich für eine Karte zum Ablegen entscheiden, so sind Fünf, Zehn oder Bildkarten der Vorzug vor anderen Kartenwerten zu geben, da es in diesem Fall nur drei potentielle Partner zu Paarbildung gibt.


Pikass mit dem Wappen des Thailändischen Amtes für Verbrauchsteuern.

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So klingt das

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